Apfeltraum Tierhaltung

Seit 1992 halte ich, Kirsten Hänsel, auf meinem von Demeter zertifizierten Hof in der Eggersdorfer Siedlung bei Müncheberg (Brandenburg) ca. 25 Rauwollige Pommersche Landschafe. Sie stehen unter freiem Himmel auf bestens für Schafe geeigneten Trockenrasen-Flächen und einer Streuobstwiese mit alten Apfelsorten. Die Schafe pflegen auf diese Weise die für Flora und Fauna ökologisch sehr wertvollen Flächen. Für die Lammzeit im April/Mai oder bei unwirtlichem Wetter steht ein gemütlicher, geräumiger Stall zur Verfügung. Um eine möglichst natürliche Herdenstruktur zu erhalten, werden ältere Tiere nicht geschlachtet, sondern verbleiben als Leithammel und -tanten in der Gruppe. Sie stehen ab dem Spätsommer mit den dann von den Müttern getrennten Lämmern zusammen und übernehmen die Führung der Jungtiere. Die Trennung erfolgt aufgrund einer sonst stattfindenden Deckung der Mütter und Geschwister durch die Bocklämmer. Ab Dezember bis in das Frühjahr hinein werden die Lämmer in dem nicht weit entfernten Betrieb Gut Hirschaue (Bioland-zertifiziert) geschlachtet und verarbeitet. Dann biete ich köstliches Lammfleisch an, welches es nur saisonal gibt.

Zusammen mit meinem Betriebspartner Stefan Schulz betreue ich unsere 20 Mutterkühe plus Nachwuchs. Sie stehen von Mai bis weit in den Spätherbst hinein auf den angrenzenden Weiden und gehören den Rassen Gelbvieh und Deutsches Schwarzbuntes Niederungsrind mit Einfluss von einem Gelbvieh-Limousin-Bullen an. Die Rinder leisten durch ihre Tätigkeit als Wiederkäuer einen wesentlichen Beitrag zur Verlebendigung des Bodens in Form von Humus-Aufbau und CO2-Speicherung. Im Winter werden sie von uns in einem Stall mit Stroheinstreu und Auslauf gehalten, um dort ihren wertvollen Mist sammeln zu können. Diesen können wir nach Kompostierung auf Ackerflächen als organischen Dünger ausbringen. Die Fütterung von ökologischem Heu und Grassilage erfolgt aufgrund der relativ kleinen Herde mit viel Handarbeit. So können wir zu den Tieren auch viel Nähe aufbauen. Wichtig ist uns, dass das Potential der Rinder optimal genutzt wird. Schlachttiere sollen bei uns älter werden dürfen, als es in der Regel der Fall ist. Dies bedeutet, dass männliche Kälber nicht von der Herde getrennt leben, sondern zeugungsunfähig gemacht werden, sodass sie ihre Mütter und Geschwister nicht decken können. Somit können sie als langsamer wachsende Ochsen im Familienverband der Herde bleiben.

Dies alles entspricht einer wesensgemäßen Tierhaltung, die uns sehr am Herzen liegt. Der enge Kontakt zu den Tieren ist für uns essenzieller Bestandteil der Arbeit. Wir kennen all unsere Tiere gut und kümmern uns individuell um sie. Bei Krankheiten behandle ich sie vor allem homöopathisch und kann hier auf meine Ausbildung zur homöopathischen Tierheilpraktikerin und meine langjährigen Erfahrungen zurückgreifen.

Beständige, enge Verbindungen zu Kollegen und Partnerbetrieben sind uns sehr wichtig. Mit dem nahegelegenen Beerfelder Hof (Demeter-zertifiziert) haben wir daher seit Jahren eine Futter-Mist-Kooperation. Dadurch können wir uns darauf verlassen, einwandfreies Bio-Futter für unsere Tiere zu bekommen. Im Betrieb Gut Hirschaue werden seit langem unsere leckeren Fleischprodukte mit viel Sorgfalt und Erfahrung hergestellt. Somit entsteht sehr hochwertiges und schmackhaftes Rind- und Schaffleisch, bei dem man die wesensgemäße Haltung und gute Betreuung der Tiere schmecken und wertschätzen kann.

Gerne möchten wir, soweit es möglich ist, das Prinzip der Ganztierverwertung verfolgen. Denn Rinder und Schafe haben mehr zu bieten als nur Würstchen oder Steaks. Herzhafte Innereien, Suppenfleisch, Beinscheiben, Braten, Rouladen und einiges andere aus „Omas Küche“ bieten wir daher neben den Klassikern wie Salami, Knacker oder Hackfleisch ebenfalls an. Lassen Sie sich von der Vielfalt der Produkte überraschen!

Gern können Sie sich auch ein Bild von unserem Hof und den Rindern machen:
- Weideaustrieb am 01.Mai:
youtube.com/watch?v..
- Abend-Stallzeit:
youtube.com/watch?v..