Ährenhof

Ährenhof - Demeterhof und SoLawi

In unserem runden Hoforganismus greifen die verschiedenen Betriebszweige ineinander, sie beleben und ergänzen sich! Das Grünland ernährt unsere Rinder. Der Kuhdung kommt dem Gemüse- und Ackerbau zugute. Die Putzabfälle vom Gemüse sind bei den Hühnern sehr begehrt. Indem Tieranzahl, Flächen, Kulturen und Anbau in einem gesunden Maß aufeinander abgestimmt sind, entsteht ein in sich geschlossener Kreislauf, der sich selber trägt und erhält.
Der immer einseitiger werdenden Landwirtschaft setzen wir einen Bauernhof entgegen, der ökologisch, nachhaltig und kleinstrukturiert arbeiten kann. Unsere aktuellen Betriebszweige sind der Milchviehstall, der Gemüsebau und die Hühnerhaltung.

Schwerpunkt des seit 1987 biologisch-dynamisch bewirtschafteten Hofes war schon immer die Milchviehhaltung. Unsere Kühe tragen Hörner und werden mit Gras und Heu gefüttert. Von April bis November grasen sie auf umliegenden Weiden.

Unsere Kälber dürfen in den ersten Lebenswochen an ihren eigenen Müttern und später an Ammenkühen trinken. Diese muttergebundenen Kälberaufzucht ist heutzutage eine Seltenheit geworden, denn sie ist kostenintensiv: Jedes Kalb trinkt 4 Monate lang wertvolle Milch direkt am Euter, die ansonsten verkauft werden könnte. Doch die unschlagbaren Vorteile, die die muttergebundene Aufzucht in Puncto Tierwohl und Tiergesundheit mit sich bringt, ist es uns wert!

Dass Kühe nur Milch geben, wenn sie jedes Jahr ein Kalb bekommen, ist eine Tatsache, die zum Glück immer mehr bei den Verbrauchern ankommt. Gegen die gängige Praxis, diese Kälbchen im Alter von 2 Wochen auf Transporte nach Spanien und Übersee zu schicken, setzen wir ein deutliches Zeichen: Unsere Kälber - auch die männlichen - werden in unserem eigenen Stall oder auf Betrieben in der Region auf demeter-Standard gehalten und gemästet.
Unterstützt wird diese verantwortungsvolle Tierhaltung von unseren Kunden, die das hochwertige Fleisch unserer Weiderinder bewusst genießen und bereit sind, einen angemessenen Fleischpreis zu zahlen. Denn der ergibt sich ganz logisch: Die Kosten für Aufzucht, Haltung, Arbeitsaufwand, Schlachtung und Verarbeitung, die unser Betrieb aufbringt, müssen durch die Vermarktung wieder erwirtschaftet werden.

Transparenz ist für uns nicht nur in der Milchviehhaltung, sondern auch in den anderen Betriebszweigen selbstverständlich. Denn unser Hof ist eine SoLawi (= solidarische Landwirtschaft), also ein ganz direkter Zusammenschluss zwischen dem landwirtschaftlichen Betrieb und einer Gemeinschaft von Verbrauchern. Die Mitglieder unserer SoLawi tragen gemeinsam die anfallenden Kosten für eine Saison und teilen sich im Gegenzug die Ernte. Sie werden Anteilnehmer eines Gemüseanteils oder übernehmen für ein Jahr eine Hühnerpatenschaft und sind ganz nah dran an der Entstehung ihrer Lebensmittel. So wissen sie genau, wo und wie diese produziert werden – und von wem! Sie erfahren mehr über den Anbau, dürfen dem Gemüse beim Wachsen und den Hennen beim Weiden zusehen und können die Produktpalette beeinflussen. Gemeinsam vermeiden wir Lebensmittelverschwendung, Verpackung und Transportwege und stärken die Region durch vielfältige Landwirtschaft und Landschaftspflege. SoLawi ermöglicht eine kleinstrukturierte und vielseitige Landwirtschaft – eine Landbaukultur! – so wir und unsere Kunden es verantwortungsvoll und richtig finden.