Mit meiner corona-bedingten Kündigung habe ich mich 2020 entschlossen, selbstständig zu machen. Schon seit einiger Zeit war mir aufgefallen, dass Radieschen nur noch fade schmecken und haben angefangen Radieschen einzulegen. Als eine Art Erinnerung, dass die Knollen ihren Geschmack verloren haben und jetzt neuen bekommen.
Über die Radieschen bin ich auf das Fermentieren gekommen. Ich habe einige Rezepte für Sauerkraut nach osteuropäischer Art ausprobiert und fand es richtig gut. Ich bin in Polen geboren und hatte auch einen Bezug zur Fermentation, da fermentierte Salz-Dill-Gurken eine Klassiker in dieser Länderküche sind.
Schritt für Schritt habe ich mich in die Fermentation, aber auch in den Prozess wie sich Lebensmittel in Deutschland verkaufen lassen, eingearbeitet. Die einzelnen Schritte findet ihr u.a. auf YouTube (youtube.com/c/eight..).
Gleichzeitig hatte ich Ansprüche an meine Produkte: Saisonal und regional sollte es sein und am besten in Bioqualität. Die Verpackung sollte nachhaltig sein. Das alles zu erfüllen und überhaupt auf die Wiederverkäufer-Liste der Lieferanten zu kommen als kleiner Anbieter, war nicht einfach. Aber ich habe es geschafft. Als nächstes kommen die Bio- und Vegansiegel, für dich ich mich bewerben werde.
Der Verarbeitungsprozess sieht so aus, dass ich morgens das Gemüse beim Bauern abhole. Dann in meine Produktionsküche fahre und dort mit der Verarbeitung der Zutaten beginne. Als nächstes braucht es Zeit, denn die Fermentation braucht einfach etwas Geduld. Ist das Sauerkraut fertig, fülle ich es ab, ettekiere die Gläser und dann geht's ab zum Verkauf.
Auch wenn das für manche als viel Aufwand erscheinen mag und die Frage oft gestellt wird, ob sich das rechnet. Das rechnet sich, weil unsere Gesellschaft von kleinen Manufakturen nur profitieren kann, die ihre Lebensmittel noch selbst verarbeiten, die Tradition und das Wissen weiterhin für uns alle erhalten.
Lebensmittel sind auch immer Identität und die sollten wir uns nicht kaputt machen lassen.
Produziert im eigenen Betrieb oder Arbeitsbereich
Kohl
Von einem lokalen Landwirt
Aus der Region (aus weniger als 250 km Entfernung), Aus biologischer Herstellung
Karotten, Fenchel, Apfel, Radieschen, Blumenkohl
Von einem lokalen Landwirt
Aus biologischer Herstellung, Aus konventioneller Herstellung
Gewürze
Von einem lokalen Landwirt, von einem Lieferant aus Deutschland
Aus biologischer Herstellung
Ein Ziel für meine Fermente war immer meine Zutaten aus der Region zu beziehen und also regional und saisonal zu arbeiten. Das ist mir bei den Hauptzutaten auch sehr gut gelungen. Gewürze beziehe ich von einem zertifizierten Bioanbieter, der in Hessen ansässig ist. Meinen Essig beziehe ich aus Rheinland-Pfalz, da es in Hessen keinen Anbieter gibt, der ihn mir in Bioqualität liefern kann.